Leichtbau boomt. Die Nachfrage nach Konzepten, Lösungen und Technologien steigt weltweit signifikant. Leichtere Materialien, Komponenten und Bauteile spielen insbesondere für die sogenannten Mobilitätsindustrien eine zunehmend wichtige Rolle, also für Automotive, Schiffbau, Luft- und Raumfahrttechnik sowie Schienenverkehr. Sie treibt das Streben nach immer mehr Nachhaltigkeit an, nach einer höheren Wirtschaftlichkeit und mehr Energieeffizienz, um nur ein paar Stichworte zu nennen.
Südkorea will seine globale Marktposition signifikant auszubauen
Südkorea hat diesen Trend früh erkannt. Das Land zählt zu den weltweit größten Anbietern von Rohstoffen, Halbfertigprodukten und Fertigprodukten für den Leichtbau. Die Unternehmen, ganze Industrien wollen mit der Unterstützung ihrer Regierung massiv in die Erweiterung ihrer Produktionskapazitäten investieren. Und so ihre Position in diesem Technologiebereich in den nächsten Jahren signifikant auszubauen.
Leichtbaumarkt mit großer Dynamik
Von der Dynamik in diesem Markt sollen auch deutsche Unternehmen profitieren können. Daher hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit dem Verbundprojekt 'Leichtbau Südkorea' ein umfassendes Förderprogramm aufgesetzt. Leichtbau Korea bündelt verschiedene Fachpartner wie die baden-württembergische Initiative Leichtbau BW, das Netzwerk Composites United (CU) oder auch der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Wichtiger Kooperationspartner ist die AHK Korea, also die Koreanisch-Deutsche Industrie- und Handelskammer in Seoul. Sie alle eint das Ziel, ausgewählten Unternehmen der deutschen Leichtbaubranche, KMU wie Konzernen, den Weg in den Zielmarkt Südkorea zu öffnen. Die deutschen Anbieter von Leichtbaulösungen sollen so dabei unterstützt werden, "stabile und nachhaltige Geschäftsbeziehungen zu Partnern primär aus der Fahrzeugindustrie und dem Schiffbau in Korea aufzubauen", wie es in einer Projektbeschreibung heißt.
Weber Fibertech offen für verschiedenste Optionen
Mit dabei ist auch Weber Fibertech. "Wir sehen ein großes Potenzial für uns insbesondere in der Automobilindustrie des Landes", erklärt Friedbert Schmitt, Geschäftsführer von Weber Fibertech. Interessant sind hier vor allem die großen Hersteller wie Hyundai, Kia und andere. "Aber wir sind ganz offen auch für andere Bereiche." Anzubieten hat Weber Fibertech mit dem E-LFT-Verfahren eine eigene innovative Technologie, viel Wissen um die Entwicklung und Konstruktion von Leichtbau-Komponenten und natürlich Produktionskapazitäten. "Wir sehen uns hier als Lieferanten wie auch Dienstleister, stellen aber gerne auch unser Know-how zur Verfügung", führt Schmitt weiter aus. Ob als Geschäftspartner oder beispielsweise auch im Rahmen eines Joint-Venture, "das muss man sehen."
Konkrete Geschäftsverbindungen knüpfen
Das Verbundprojekt Leichtbau Südkorea ist für Schmitt eine ideale Plattform, um erst einmal den Markt kennenzulernen. Dafür hat die Initiative verschiedene strategische Aktivitäten angesetzt. Erste Workshops zur Einführung und mit fundierten Zielmarktanalysen bis hin zu individueller Beratung sind seit Ende 2021 schon gelaufen. Im kommenden Juli steht dann eine Markterkundungsreise nach Südkorea an, mit Unternehmensbesuchen und Business-Treffen. "Hier werden wir dann Gelegenheit haben, erste Kontakte zu knüpfen und unsere individuellen Möglichkeiten auszuloten", erläutert Geschäftsführer Schmitt, der den Trip schon fix gebucht hat. Eine weitere Reise soll im November folgen, idealerweise "können wir dann schon konkrete Geschäftsverbindungen anbahnen", hofft Schmitt. Im Jahr drauf stehen dann einige Messen und Symposien auf dem Programm. Im November, nach insgesamt zwei Jahren Laufzeit, ist Schluss.